CORE: Gemeinschaftlich etwas aufbauen

»Innovation gehört ins Herz der Stadt«, findet das Team von CORE. Inmitten der pulsierenden Oldenburger Innenstadt ist das CORE vor drei Jahren auf über 2500 Quadratmetern entstanden – ein ambitioniertes Community-Konzept, das die Kräfte der Region vereint und Gemeinschaft auf neue Art definiert. CORE definiert sich als dynamisches Ökosystem für zukunftsweisende Ideen, Vernetzung und Kreativität. Als Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft, Coworking-Space, Treffpunkt für Teams und Start-ups sowie öffentlicher Marktplatz mit urbaner Gastronomie ist CORE offen für alle. Und das täglich, von morgens bis abends.

Dass an diesem agilen und bunten Ort durch interdisziplinären Austausch möglichst großartige Projekte, Kollaborationen und Synergien entstehen, ist auch das Anliegen von Deike Petrack. Als Community Managerin hält sie die kommunikatorischen Fäden in der Hand. Wir haben uns mit ihr über das Vorzeigeprojekt CORE gesprochen, über die veränderte Arbeitswelt – und die Vorteile, die coapp ihrer Community-Arbeit bietet.

Deike Petrack, Community Managerin im CORE

Deike, was fasziniert dich so an Communities, dass du als Community Managerin bei CORE tätig bist?

Ich war schon immer super gerne Gastgeberin, vernetze gern Leute miteinander. Da ich selbst sehr gesellig bin, versuche ich immer, unterschiedliche Menschen zusammenzukriegen. Ich arbeite auch noch als Kite-Lehrerin, da habe ich mit vielen fremden Leuten zu tun, die sich nicht kennen und in einem für sie neuen Interessensfeld zusammenkommen. Das ist hier im CORE genauso: Alle, die hier zusammenkommen, haben das Interesse, gemeinschaftlich was aufzubauen.

Erst kürzlich habe ich mit einem Coworker gesprochen, der tagein tagaus hier arbeitet und mir sagte: »Ich komme richtig gern her und brauche dann nach einem Arbeitstag auch gar keine anderen sozialen Interaktionen mehr, weil ich alle meine Connections hier aufgebaut habe.« Das war schön zu hören, dass die Community den Menschen im Alltag eine Bereicherung ist. Die Coworker wertschätzen es, dass es eine Community für sie gibt.

Denkst du, den Leuten wurde seit Corona noch mal neu bewusst, dass es neben Familie und Freundeskreis auch noch die Communities am Arbeitsplatz gibt, die total wichtig sind für das Wohlbefinden, egal ob hybrid im Coworking Space oder in einem kleinen Büro?

Ja, das hatten vorher wahrscheinlich viele unterschätzt, obwohl man ja viel Zeit miteinander verbringt. Mir ist das erst neulich wieder bewusst geworden, weil ein Kollege von uns in diesem Jahr heiratet – und ich es rührend fand, dass er das Team eingeladen hat. Ein anderer Arbeitskollege wird sein Trauzeuge sein, die haben sich hier kennengelernt und sind ein Herz und eine Seele geworden. Diese Entwicklung finde ich wunderschön, wir freuen uns alle sehr, bei diesem wichtigen Event dabei zu sein. Man lernt in einer Community wie unserer, nicht mehr so hart die Grenze zwischen Kollegen- und Freundeskreis. Wenn man so viel Lebenszeit zusammen verbringt, ist es toll, wenn man sich wohlfühlt.

Ihr seid ja mehr als ein Coworking Space, ihr habt eine lebendige Community und eine Reihe an live Events, die die Leute zusammenbringen sollen, aber auch das Digitale spielt in der Kommunikation eine große Rolle. Inwiefern konnte coapp euch hier unterstützen?

Auf jeden Fall schlägt coapp für uns eine Brücke zwischen Arbeitsplatz und Privatleben für die Leute – auch wenn es selbstverständlich Themen gibt, die nur in die Arbeit gehören und umgekehrt. Speziell seit Corona haben die Leute gemerkt, dass ihnen was fehlt, wenn sie nur remote im Homeoffice arbeiten, dass sie nicht immer allein zuhause sitzen wollen. Dass es viel wert ist, ein Umfeld zu haben, in dem man sich wohlfühlt und einen Ort hat, an dem man gut arbeiten kann.

Ich finds immer richtig schön, dass CORE ein Ort ist, an dem hybrides Arbeiten so gut möglich ist. Wir haben auch einige Firmen die mit der ganzen Belegschaft hier Räume zur Verfügung stellen, die ihren Mitarbeitenden aber auch die Möglichkeit geben, 100% remote zu arbeiten, und je nach Bedürfnis das Angebot wahrzunehmen.

Man spannt bei realen Treffen nochmal andere Kontakte, die man digital so nicht knüpfen könnte, denn es gibt ja diesen Vibe, den man nur spürt, wenn man sich persönlich sieht.

Ihr merkt also, den Leuten ist wichtig, eine gewisse Flexibilität zu bekommen und sie sich aussuchen können, wann sie mal konzentriert von zuhause aus etwas abarbeiten können oder mal eben mit dem Team zum Lunch gehen, um auf dem kleinen Dienstweg Themen besprechen?

Ja, da können die Beziehungen auch nochmal anders vertieft werden. Das ist bei uns im Team auch so, der eine ist hier deutlich effizienter, der andere im Homeoffice. Es bleibt aber viel auf der Strecke, wenn man sich gar nicht mehr sieht und die Kleinigkeiten im Alltag nicht mitkriegt.

Wie seid ihr denn auf coapp aufmerksam geworden?

Der erste Kontakt ist über Hafven zustande gekommen; wir hatten erst Cobot genutzt und als das Konzept von CORE dann so richtig Fahrt aufnahm, brauchten wir ein Community Tool wie coapp, mit dem sich unsere Community untereinander vernetzen kann. Bei coapp gab es umfangreichere Features und die Möglichkeit, untereinander einen Austausch zu erzeugen.

Ihr wolltet also gezielt eine App haben, die euch viele Dinge vereint, die die Community zusammenbringt und bei der Vernetzung helfen soll, wo WhatsApp und Co. einfach nicht ausreichen.

Vor allen Dingen ist CORE nicht nur ein reiner Coworking Space. Wir haben die Markthalle unten, Meetingräume, Events und vieles mehr. Dafür wollten wir eine Plattform haben, auf der sich alles sammelt, wo sowohl unsere Community als auch unsere Coworker alles einsehen können. Von freien Meetingräumen, die man buchen kann, bis hin zum öffentlichen Vortrag oder einer Bingonacht. Dass alle Aktivitäten gesammelt an einem Ort stattfinden und wir als Team eine Plattform nutzen, ist ein großer Vorteil, denn so kann unser Veranstaltungsmanager genauso Termine reinposten kann wie ich Community-relevante Infos, etwa wenn ein Handwerker kommt. Oder simple Dinge, etwa eine Kollegin, die ein Mittagessen zu viel mitgebracht hat und es mit der Community teilen möchte.

Auf der anderen Seite ist es allerdings schwierig, aus dem Nichts heraus die Community so zu erziehen, dass alle dieselbe Plattform auch nutzen, die ihnen zur Verfügung steht. Aber die ersten Steine sind gelegt, die Möglichkeit besteht und dadurch dass coapp sich immer weiterentwickelt – auch oft auf Basis unserer Bedürfnisse und Feature Requests – hören wir oft von der Community, was für sie gut läuft und was sie sich vielleicht zusätzlich noch von der App wünschen würden. In dieser Dynamik kommen für alle neue Funktionalitäten hinzu.

So wie du es jetzt beschreibst, sind hier verschiedene Gruppierungen und Stakeholder Teil von CORE, da ist es sicherlich eine große Erleichterung, dass du die nicht alle einzeln betreuen musst, sondern dass vieles untereinander entstehen kann und du als Administratorin die Fäden in der Hand hältst?

Ja total. Da wünsche ich mir zwar noch mehr, dass ich mehr davon sehe, was im Hintergrund überhaupt für Aktivitäten stattfinden, aber das sind so Entwicklungssachen, die sich im Laufe der Zeit erst zeigen werden. Die klassischen Coworker, die mit einem klassischen Fix oder Flex Desk hier arbeiten, nutzen coapp sicherlich häufig um auf dem Laufenden zu bleiben, gucken wenn sie hier sind, werden darüber eingecheckt und so weiter. Dann gibt es aber sicherlich viele, die sich nicht so richtig trauen, es stellt eine Hürde für sie da, einfach öffentlich zu posten. Ich nutze dann immer jede Gelegenheit, relevante Ansprechpartner oder Gruppen zu verlinken oder zu markieren, um Aktivitäten in Gang zu setzen.

Das ist natürlich auch ein bisschen das Wesen von Communities, dass sie immer nur so gut funktioniert, wie die Leute, die Bock drauf haben und sich aktiv einbringen oder?

Erst letzte Woche gab es eine klassische Oldenburger Grünkohltour, wir haben es Grün-CORE-Tour genannt. (lacht) Was mich besonders gefreut hat, war, dass 15 einzelne Personen mitkamen, die sich noch nicht gut kannten. Ich versuche immer wieder jegliche Art der Kommunikation mit der Community nur noch über coapp laufen zu lassen, damit alle gezwungen sind, da reinzuschauen. (lacht)

Schon oft wurde ich gefragt, ob es irgendwann eine richtige App gibt. Dann würde es noch aktiver genutzt und über Push-Benachrichtigungen könnten die Leute viel besser informiert bleiben. Das ist natürlich in der heutigen Zeit immer unpraktisch, erstmal den Browser aufzumachen.

Wie viele Mitglieder hat denn eure Community ungefähr?

Wir haben aktuell Community-User:innen, etwa 400 aktive Anmeldungen von Menschen, die unser Eventangebot wahrnehmen. Davon sind vielleicht 130 Coworker, die hier auch Tagespässe kaufen zum Arbeiten oder Mitglied von Büros sind, das macht es insgesamt natürlich schwierig, allgemein zu sagen, wie die Leute coapp nutzen. Manche sind quasi schon mit ihrem Team hier, andere melden sich alleine an und sind gezielt auf der Suche nach einem Network, nach Freelancer oder ähnlichem. Das ist für mich einerseits eine Herausforderung im Community Management, andererseits erleichtert genau das coapp auch sehr, alle zu erreichen, die ein Teil von CORE sind…

Alle Bilder vom CORE © Ulf Duda, Porträt Deike Petrack © Martin Behrends

Sonja Pham


Sonja Pham schreibt als freie Journalistin über Kultur, Kulinarik und Kreativität. Sie studierte Kommunikationsdesign an der Designschule München, was sie zwar nicht zur Grafikdesignerin machte, aber signifikant ihre Liebe zur Gestaltung und zum Printjournalismus verstärkte. Seit Anfang 2021 bringt sie als Stellvertretende Chefredakteurin das Grafikmagazin mit heraus.

https://www.sonjapham.com
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